Sing mir ein Lied vom Hawelka

„Jö schau, so a sau, jössas na. was macht a nackerter im hawelka…“ Dem ein oder anderen mag diese Textzeile aus Georg Danzers Lied „Jö schau“ bekannt vorkommen. 1975 schrieb er über einen Flitzer im Café Hawelka und erlangte mit dem Lied großen Erfolg. Doch im Café Hawelka sorgte es nicht gleich für gute Stimmung.

Eine Zusammenkunft der Großen
Das Café Hawelka diente von jeher als Treffpunkt von Malern, Musikern, Philosophen und Künstlern jeglicher Art. Auch Georg Danzer betrat mit 16 Jahren das erste Mal das Hawelka, wobei es nicht nur sein Stammcafé wurde, sondern auch ein Stück Heimat für ihn beinhaltete. Inspiration für das Lied war der Empfang der Gäste im Kaffeehaus. Georg Danzer saß wieder einmal auf seinem Stammtisch, als er beobachten konnte, dass Josefine Hawelka einen Gast ganz besonders begrüßte und ihm sogar zur Tür entgegen gelaufen kam. Der damals 25-Jährige Künstler musste feststellen, dass er noch nie so begrüßt wurde und kam zu dem Schluss, dass auch im Hawelka nicht alle gleich waren. Dieser besondere Gast war jedoch älter als Josefine, was auch der Grund war, warum sie ihm mit besonders großem Respekt begegnete. Dennoch diente dieser kurze Begrüßungsmoment als ausschlaggebende Inspiration für „Jö schau“.

Poidi, jetzt sind wir ruiniert!“
Das Ehepaar Hawelka war mit dem Taxi auf der Heimreise aus Italien, als es Georg Danzers Lied „Jö schau“, das von einem nackten Mann in ihrem Kaffeehaus erzählt, das erste Mal im Radio hört. Josefines Reaktion war der schlichte Ausruf „Poidi, jetzt sind wir ruiniert!“ Auch Leopold war sich sicher, dass ein nackter Mann in Kombination mit dem Hawelka für einen schlechten Ruf sorgen würde. Doch wider den Erwartungen wurde das Café Hawelka durch dieses Lied noch mehr in die Welt hinausgetragen. Für das Musikvideo waren Leopold und Josefine schließlich sogar bereit, selbst mitzuspielen. Gerade durch den Dialekt aber auch durch den Inhalt des Textes war das Lied allseits beliebt. Es diente jedoch nicht nur zur musikalischen Unterhaltung, viele Menschen wurden sogar von den Textzeilen motiviert, ähnliches Verhalten auszuüben. So kam es, dass nach der Erscheinung von „Jö schau“ immer wieder mal ein Flitzer durchs Kaffeehaus zischt.


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